Wissenswertes

112 für schnelle Hilfe in ganz Europa

[singlepic=411,300,192,,left]Notarzt, Feuerwehr und Polizei erreicht man in Deutschland über die Notrufnummer 112. Was viele nicht wissen: Die 112 gilt auch in allen anderen EU-Staaten. So hat es die Europäische Kommission vor fünf Jahren beschlossen. Nur die Umsetzung dieser Richtlinie funktioniert noch nicht überall einwandfrei.

Bloß einen Augenblick lang nicht aufgepasst – und schon ist es passiert. Nur: Im Ausland stellt sich schnell die Frage: Wie erreicht man den Notarzt, die Polizei oder die Feuerwehr? Die Antwort ist einfach: über die 112. Diese einheitliche Notrufnummer funktioniert in allen EU-Staaten – nur Bulgarien baut das System im Moment noch auf.

Und egal ob per Festnetz oder Handy: Jeder Anruf bei der 112 funktioniert ohne Vorwahl und ist überall gratis, sagt Dieter Nüssler, Präsident der Dachorganisation der europäischen Feuerwehren:

„Grundsätzlich ist die Nummer ja gedacht, um in Notfällen Hilfe zu bekommen. Und Notfälle bedeutet natürlich das gesamte Spektrum vom Feuer, vom Autounfall, von der Versorgung beim Herzinfarkt. Aber man sollte es bitte nicht benutzen nach dem Motto: Wo gibt es jetzt die nächste Theaterkarte, und so weiter. Dafür gibt es andere Informationsmöglichkeiten.“

„Zu allererst muss man seinen Namen nennen und die Situation beschreiben. Brennt es? Hat jemand einen Herzinfarkt? Braucht man medizinische Hilfe? Hat es einen Angriff gegeben? Denn davon hängt ab, wie die Helfer eingreifen. Wenn möglich, muss man dann sagen, wo man sich befindet – und fragen, was man tun kann, um zu verhindern, dass sich der Zustand des Opfers verschlimmert, bis die Rettungskräfte eintreffen.“

Ein großes Problem dabei: Längst nicht alle Helfer in den nationalen Einsatzzentralen sprechen mehrere Sprachen. In den großen Urlaubsländern Frankreich, Italien und Griechenland zum Beispiel sollte man nicht damit rechnen, dass man immer auf Deutsch Hilfe bekommt. Viele Retter sprechen aber zumindest Englisch.

Und wenn auch das nicht klappt, kann man Einheimische um Hilfe bitten beim Telefonieren. Oder man macht es wie Feuerwehrmann Dieter Nüssler. Er hat als letzten Ausweg immer einen Sprachführer in der Tasche:

„Da stehen dann so Standardfragen drin: Dass man sich vielleicht in der jeweiligen Landessprache schon überlegt, wenn man einen Unfall hatte: Wie kann ich mich ausdrücken? Was ist passiert? Wo ist es passiert? Wie ist mein Name? Das wären Standardfloskeln, die man unter Umständen in einem kleinen Wörterbuch dabeihaben könnte.“

Doch auch wenn es manchmal Sprachprobleme gibt: Merken sollte man sich 112 in jedem Fall. Denn das ist immer noch besser als gar nicht zu wissen, wo man im Ausland anrufen soll, sagt Dieter Nüssler:

„Die Nummer funktioniert. Das heißt: Hilfe wird in jedem Fall geleistet – auch wenn es ein bisschen länger dauert wegen der Verständigung. Hilfe ist garantiert. Und das ist, glaube ich, das ganz Wichtige: Dass man nicht alleine gelassen ist.“

Text: nach Deutschlandfunk

Kommentare geschlossen

Kommentare sind geschlossen. Es ist dir nicht möglich einen Kommentar zu diesem Artikel zu verfassen.